Hofgeschichte – Damals – Früher??
Unser Hof und die Methmühle haben eine weit über 1000jährige Geschichte und gehören mit zu den ältesten Anwesen in Neuching. Der Hof ist nun seit 1868 in 5. Generation in unseren Familienbesitz. Die Landwirtschaft und gerade auch die Schweinehaltung haben bei uns dabei eine dementsprechend lange „Tradition“.
Bereits vor dem Kauf durch meinen Ururopa Markus Burgmair 1868 war beispielsweise wie in Urkunden zu lesen ist schon ein größerer Schweinestall Bestandteil des Hofes. So wurden dann auch 1882 durch meinen UrUrOpa Markus Burgmair, ca. 1960 durch Otto Burgmair und 1975 durch meinen Vater Hans Markus Wellers weitere neue Schweineställe gebaut. 1975 ein damals sehr moderner Mastschweinestall mit ca. 500 Mastplätzen und z.B. automatischer Fütterung, Abluftanlagen und vielen weiteren technischen Highlights.
Die Ausrichtung des Betriebes hat sich natürlich über die Jahre immer wieder etwas geändert. Ursprünglich war die Mühle, zu der später auch ein Sägewerk gehörte, der Betriebsschwerpunkt.
Bis zur Aufteilung und Übergabe des Hofes an meine Oma Juliane Wellers sowie der Mühle an ihren Bruder Otto Burgmair gehörte beides zusammen. Bei der Hofübergabe 1954 wurde der Hof noch „konventionell“ mit mehreren Arbeitskräften bewirtschaftet, damals war es in der Landwirtschaft üblich eine „Mischung aus allem“ zu haben, so gab es neben den Milchkühen als Schwerpunkt auch Bullen, Schweine und Hühner und natürlich den Ackerbau alles am Hof.
Ab den späten 1950er Jahren spezialisierten sich die Betriebe zunehmend. So wichen zunächst die Milchkühe der Bullenmast als Hauptbetriebszweig. Meine Großeltern ließen in den 60er Jahren die Bullenmast auslaufen und haben 1966 zur bestehenden Hühnerhaltung noch einen großen Legehennenstall mit etwa 7.000 Plätzen errichtet, den sie bis zur endgültigen Hofübergabe 1982 weiterführten.
Meinem Vater überließen sie 1973 einen Teil des Hofes. Der baute dann die Schweinehaltung weiter aus. Mit zeitweise 3 Schweineställen, 2 Hühnerställen und zu „Bestzeiten“ so etwa 800-1.000 Mastschweinen, etwa 10.000 Legehennen und gut 125 Tagwerk Ackerflächen war natürlich die gesamte Familie bis zu meinen Großeltern, die bis ins hohe Alter im Hühnerstall gearbeitet haben, gut beschäftigt.
Nach Aufgabe der Schweinemast 1992/93 und etwas später der Legehennen waren es dann noch einige Jahre die Pensionspferde als Hauptanteil am Betrieb neben der kleinen Firma PC Technik Wellers, mit der mein Vater nebenbei vielen Landwirten den Einstieg in das Computerzeitalter und der softwaregestützten Betriebswirtschaft ermöglichte.
Mein Vater führte den Betrieb so noch bis ca. 2000 im Vollerwerb! Zwischen 1990-2010 wurden aufgrund des allgemeinen Strukturwandels, der Krise in der Schweinehaltung und des Flughafenbaus einige Flächen verkauft und der Hof damit fit für die Zukunft in unserer Region gemacht.
Nach schrittweiser Übergabe an mich Hans Wellers ab 2002 wurde der Betrieb wie viele Betriebe zuerst weiter in sehr kleinerem Maße geführt und ich nutzte die vorhandenen Möglichkeiten meinen Hauptbetrieb die freie Autowerkstatt Kfz-Technik Wellers am Hof zu gründen und zu betreiben.
Über die Jahre konnten so nebenbei verschiedene weitere landwirtschaftliche Erfahrungen gesammelt werden von z.B. der Tier-/Schafhaltung über Streuobstwiese, der Hackschnitzelerzeugung bis zur Ökologischen Landwirtschaft und dem Agroforst. Ich bin leidenschaftlicher Kfz-Technikermeister und Kfz-Sachverständiger aber eben auch die Landwirtschaft steckt glücklicherweise einfach in meinen Genen.
Seit etwa 2016 wurden so nebenbei wieder Stück für Stück die verpachteten Flächen zurückgenommen und werden neben einer bestehenden artgerechten Freilandschweinehaltung mit aktuell 30 „Mastplätzen“ nach ökologischen Vorgaben im Nebenerwerb bewirtschaftet. Für 2024 ist ein weiterer Ausbau unserer Schweinehaltung mit kleinem neuem Offenstallsystem geplant.